Viertligist Jena verpasst Überraschung knapp

Die Erfolgsserie von Doublesieger Bayer 04 Leverkusen überstand auch die erste Runde des DFB-Pokals. Allerdings hatte das Team von Trainer Xabi Alonso sehr viel Mühe, ehe der 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg beim FC Carl Zeiss Jena aus der Regionalliga Nordost unter Dach und Fach war. In der Nachspielzeit war der Außenseiter aus der 4. Liga sogar sehr nah dran, die Verlängerung zu erzwingen.

Vor 15.000 Fans im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld ging der einzige Treffer der Begegnung schließlich auf das Konto von Nationalspieler Jonas Hofmann (52.), der per Kopfball erfolgreich war und den Titelverteidiger in die nächste Runde brachte.

"Jena hat es sehr gut gemacht und stark verteidigt", lobte Leverkusens Geschäftsführer Sport, Simon Rolfes, im ZDF-Interview: "Wir haben es versäumt, nach dem 1:0 nachzulegen, und waren deshalb auch nicht so dominant."

Klar ist nach dem Abschluss der ersten Runde: Kickers Offenbach aus der Regionalliga Südwest (2:1 gegen den 1. FC Magdeburg) qualifizierte als einziger Verein unterhalb der 3. Liga für Runde zwei (29./30. Oktober). Dort darf sich der OFC allein durch die Vermarktungserlöse über zusätzliche Einnahmen in Höhe von 418.906 Euro freuen. Der FC Carl Zeiss verpasste diesen Bonus nur knapp.

Adlis Pfostenschuss beste Chance vor der Pause

Der DFB-Pokal-Halbfinalist von 2008 aus Jena (damals ebenfalls mit Henning Bürger als Trainer) lieferte dem haushohen Favoriten aus Leverkusen, der im Vergleich zum Bundesliga-Start gegen Borussia Mönchengladbach (3:2) mit einer auf sieben Positionen veränderten Startformation angetreten war, von Beginn an einen großen Kampf. Das Selbstvertrauen aus fünf Punktspielsiegen und 17:6 Toren war beim FCC deutlich zu spüren.

Nur ganz wenige Tormöglichkeiten gestatteten die Hausherren den Rheinländern. So verzog Nationalspieler Robert Andrich einen Abschluss aus der Distanz, Mittelstürmer Patrick Schick traf das Außennetz und der auffällige Amine Adli - bei der mit Abstand besten Tormöglichkeit - den Pfosten. Auf der anderen Seite sorgte der Außenseiter aus Jena immer wieder für Entlastung, blieb aber ohne hochkarätige Torchancen. Auch Torjäger Erik Weinhauer, der in den ersten fünf Regionalligapartien gleich zehnmal traf und damit die Wertung zur Torjägerkanone für alle in der 4. Liga anführt, blieb ohne gefährlichen Abschluss.

Einwechslung von Grimaldo zahlt sich schnell aus

Zur Pause reagierte Bayer-Trainer Xabi Alonso mit dem ersten Wechsel. Für den brasilianischen Außenverteidiger Arthur kam der spanische Europameister Alejandro Grimaldo. Das sollte sich schnell auszahlen. Nur wenige Minuten später verwertete Nationalspieler Jonas Hofmann (52.) eine Maßflanke von Grimaldo per Kopfball zur 1:0-Führung der Gäste.

Die Leverkusener blieben zwar auch mit der Führung im Rücken überlegen, zumal später auch noch Stars wie Florian Wirtz, Jeremie Frimpong und Granit Xhaka eingewechselt wurden. Der FCC hielt jedoch weiter dagegen und hatte eine Viertelstunde vor dem Abpfiff sogar eine sehr gute Chance zum Ausgleich. Im Anschluss an einen Eckball von Erik Weinhauer kam Kapitän Nils Butzen vom Elfmeterpunkt zum Abschluss, scheiterte aber an Bayer 04-Pokaltorhüter Matej Kovar. In der Nachspielzeit wäre allerdings auch der Leverkusener Schlussmann machtlos gewesen, als Hamza Muqaj den Ball aus kurzer Entfernung über das leere Tor setzte. So blieb es beim knappen 1:0 des Favoriten.

Die Fans von Bayer 04 warten jetzt mit den weiteren 31 Klubs, die weitergekommen sind, auf die Auslosung der zweiten Runde. Am kommenden Sonntag wird 3x3-Basketball-Olympiasiegerin Sonja Greinacher im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Paarungen ziehen. Das ZDF überträgt die Auslosung von 17.10 bis 17.30 Uhr live im Free-TV. Ziehungsleiter ist der 1. DFB-Vizepräsident Peter Frymuth.

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Autor/-in: MSPW