Nach fünf Jahren: Cottbus zurück in 3. Liga
Riesenjubel beim FC Energie Cottbus: Nach fünf Jahren Abstinenz machte der ehemalige Bundesligist am Pfingstsonntag die Rückkehr in die 3. Liga perfekt. Mit dem 2:0 (2:0) bei der U 23 von Hertha BSC brachte das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz am 34. und letzten Spieltag in der Regionalliga Nordost den Gewinn der Meisterschaft und damit auch den Aufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse unter Dach und Fach.
Obwohl "Pele" Wollitz wegen einer Gelbsperre während der Partie nur auf der Tribüne Platz nehmen durfte, ließ seine Mannschaft vor 10.490 Zuschauer*innen im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark von Beginn an nichts anbrennen. Mit der Unterstützung von rund 8000 mitgereisten Energie-Fans im Rücken sorgten Joshua Putze (16.) und Maximilian Pronichev (24.) bereits frühzeitig für einen 2:0-Vorsprung des Spitzenreiters. Dabei blieb es bis zum Abpfiff. Unmittelbar danach stürmten jubelnde Anhänger der Lausitzer auf den Platz.
Schon am Ende der vorherigen Saison hatte sich der FC Energie Cottbus den Meistertitel in der Nordost-Staffel gesichert, war dann aber in den Playoff-Spielen um den Aufstieg am damaligen Bayern-Titelträger SpVgg Unterhaching gescheitert (1:2 und 0:2). In dieser Saison hat der Nordost-Meister das direkte Aufstiegsrecht.
Wollitz: "Es ist etwas Ehrliches entstanden"
"Ich bin überglücklich, hätte aber auch keine weitere Regionalliga-Saison durchgehalten", sagte FCE-Trainer Wollitz, der nur noch eine weitere Spielzeit als Trainer und Sportdirektor in Personalunion im Amt bleiben und sich danach auf den Job als Sportlicher Leiter konzentrieren wird, im RBB Fernsehen. "Ich hatte zum ersten Mal Angst, eine falsche Aufstellung zu machen oder eine falsche Ansprache zu wählen. Zum Glück hat alles funktioniert. In Cottbus ist etwas Ehrliches entstanden. Wir hatten immer die totale Rückendeckung."
Defensivspieler Jonas Hildebrandt meinte: "Es fällt unglaublich viel von uns ab. Wir wussten, worauf es ankommt, und haben die Aufgabe souverän gelöst." Mittelfeldspieler Jonas Hofmann ergänzte: "Viele bei uns haben seit drei Jahren auf diesen Moment hingearbeitet. Jetzt haben wir allen Grund zum Feiern."
Greifswald reicht 4:1-Heimsieg nicht mehr
Weil sich der FC Energie den Meistertitel aus eigener Kraft sichern konnte, reichte dem Tabellenzweiten Greifswalder FC auch der 4:1 (1:1)-Heimsieg zum Saisonabschluss gegen den ZFC Meuselwitz nicht mehr, um noch auf Platz eins zu klettern. Nach dem 19. Saisonsieg beträgt der Rückstand zur Tabellenspitze am Ende weiterhin drei Punkte.
Die Greifswalder 1:0-Führung durch Guido Kocer (17.) konnte Florian Hansch (20.) vor 2436 Besucher*innen nur wenig später für die Gäste aus Thüringen ausgleichen. In der zweiten Halbzeit ließen jedoch Manassé Eshele (52./81.) und Wilmer Cabrera (73.) nur noch die Mannschaft von GFC-Trainer Lars Fuchs jubeln. Beim Stand von 3:1 scheiterte Niklas Brandt außerdem noch mit einem Foulelfmeter am Meuselwitzer Torhüter Lukas Sedlak (78.).
Erstmals nach zuvor sechs Siegen in Serie musste sich der Tabellendritte FC Viktoria Berlin wieder mit einem Remis begnügen. Das abschließende Heimspiel gegen die U 23 des FC Hansa Rostock endete 2:2 (1:0). Dabei sorgten Metehan Yildirim (14.) und Oleg Scacun (69.) für eine 2:0-Führung der Hauptstädter. In der Schlussphase glichen die bereits zuvor als Absteiger feststehenden Hanseaten aber noch durch Tore von Luca Wollschläger (81.) und des eingewechselten Lucas Sperner (90.+1) zum 2:2 aus.
BFC Dynamo landet Derbysieg zum Abschluss
Der Tabellenvierte BFC Dynamo , der seine Titelchancen schon zuvor durch fünf Spiele in Serie ohne Sieg aus der Hand gegeben hatte, sorgte mit dem 3:1 (0:0)-Heimsieg gegen Schlusslicht und Absteiger Berliner AK zumindest noch für einen versöhnlichen Saisonausklang. Vor 1758 Zuschauer*innen waren Amar Suljic (51.), Tobias Stockinger (55.) und der eingewechselte Nachwuchsspieler Bennedikt Wüstenhagen (88.) bescherten dem BFC Dynamo den Derbysieg. Für den BAK, der in der nächsten Saison einen Neuanfang in der NOFV-Oberliga Nord starten muss, konnte Hamid Sen (66.) zwischenzeitlich verkürzen.
Der FSV 63 Luckenwalde musste sich der BSG Chemie Leipzig 1:3 (1:1) geschlagen geben. Die frühe Gästeführung durch Cemal Kaymaz (6.) glich Till Plumpe (38.) vor 1457 Besucher*innen zwar noch vor der Pause aus. Die Leipziger sorgten jedoch im zweiten Durchgang mit einem Doppelschlag durch Janik Mäder (66.) und Marcel Hilßner (73.) für die Entscheidung. Nach zehn Punkten aus den zurückliegenden vier Begegnungen schloss die BSG Chemie die Saison auf Platz acht ab.
Der FC Carl Zeiss Jena blieb beim 2:0 (1:0) gegen den FC Eilenburg zum achten Mal in Folge ohne Niederlage. Cemal Sezer (5.) brachte die Thüringer vor 4921 Fans schon früh auf die Siegerstraße. Pasqual Verkamp (60.) stellte den Endstand her.
7613 Fans bei Chemnitzer Remis gegen Erfurt
Keinen Sieger gab es beim 2:2 (1:1) im Traditionsduell zwischen dem Chemnitzer FC und Rot-Weiß Erfurt . Die 7613 Zuschauer*innen sahen dabei ein frühes Führungstor der Hausherren durch Jannick Wolter (6.). Mit einem Doppelpack wendete Erfurts Angreifer Romarjo Hajrullah (30./52.) zwischenzeitlich das Blatt, ehe der Chemnitzer Kapitän Tobias Müller (72.) seinem Team zumindest noch das Remis zum Saisonausklang sicherte. Kurz zuvor hatte Erfurts Kapitän Andrej Startsev wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen (70.).
Torlos 0:0 endete das abschließende Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen die VSG Altglienicke vor 2519 Besucher*innen im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion. Durch das Unentschieden verteidigte der SVB seinen fünften Tabellenplatz vor den Gästen aus Berlin-Köpenick.
Der 1. FC Lok Leipzig verbesserte sich dank des 2:0 (1:0)-Heimsieges gegen den FSV Zwickau noch auf den zehnten Rang. Vor 4882 Fans im Bruno-Plache-Stadion ließen Farid Abderrahmane (14., Foulelfmeter) und Luca Sirch (82.) die "Loksche" jubeln. Der FSV beendete die Spielzeit 2023/2024 mit der vierten Niederlage nacheinander und verlor auch noch Felix Schlüsselburg mit der Roten Karte wegen einer Notbremse (81.).