Marc Pasucha: Torwart und Taktgeber in Trier

Als Torwart ist er der große Rückhalt auf dem Platz und auch sonst ist Marc Pasucha einer der Leistungsträger bei der DJK St. Matthias Trier. Der 29-Jährige hat beim Klub aus dem Süden der Moselmetropole mehrere Ehrenämter inne – und ist einer der Garanten für den Aufschwung des Traditionsvereins, der sich gerade im 100. Jahr seines Bestehens befindet. FUSSBALL.DE stellt Pasucha vor.

Vor rund einem Vierteljahrhundert meldeten die Pasuchas ihren Sohn Marc bei der DJK St. Matthias an. "Dass er hier gelandet ist, war eher Zufall, weil es zu dem Zeitpunkt in unserer Nachbarschaft beim VfL Trier und auch bei Eintracht Trier keine Bambini-Mannschaft gab", erinnert sich Uwe Pasucha. Während er selbst früher als Jugendtrainer wirkte und aktuell 2. Vorsitzender der DJK ist, bringt sich sein Filius gleich auf mehreren Ebenen ein – und erntet dafür auch von seinem Vater höchste Anerkennung: "Sich ehrenamtlich im Sport zu engagieren, finde ich generell sehr positiv. Wenn dann auch das sonstige Private und Berufliche nicht darunter leiden, ist das doch klasse."

"Es gibt klare Absprachen"

Als mittlerweile erfahrener Torwart kämpft Marc Pasucha mit der ersten Mannschaft um den Aufstieg aus der Kreisliga B15 des Fußballverbandes Rheinland . Der im vergangenen Sommer verpflichtete Spielertrainer Ahmed Boussi – früher in der Regionalliga Südwest für Eintracht Trier und in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar für den SV Mehring am Ball – hat voll eingeschlagen.

"Wir wollen, dass so viele Trainer wie möglich eine Lizenz erwerben, und übernehmen dafür auch die Kosten"

In seiner Eigenschaft als Sportlicher Leiter konnte Pasucha den ambitionierten Boussi für die DJK gewinnen. Seit rund vier Jahren leitet er die Geschicke der rund 500 Mitglieder starken Fußballabteilung, die offiziell 28 Junioren-, zwei Senioren und eine Alte-Herren-Mannschaft gemeldet hat. Gespräche mit Spielern und die Zusammenstellung des Trainer- und Betreuerteams sind hierbei Kernaufgaben Pasuchas, der das Anfang 2020 auf einmal vakante Amt übernahm und es seitdem mit viel Leidenschaft ausfüllt.

Konflikte mit seiner Spielertätigkeit sieht der Ur-Trierer keine: "Ich bin da ziemlich selbstreflektiert. Außerdem gibt es bei uns klare Absprachen, an die auch ich mich halte." Wenn er zum Beispiel mal während der Saison im Urlaub ist, müsse auch er sich erst wieder im Training anbieten, um den Platz zwischen den Pfosten zurückzuerobern. Der junge, aufstrebende Torwart Sam Brand (19) hat Talent und sitzt Pasucha bereits im Nacken.

Wieder zurück in die Kreisliga A zu kehren, ist das große Ziel von Pasucha & Co. 2017, nach dem Abstieg aus der Bezirksliga West, spielte man dort zuletzt bis 2019, ehe der Absturz in die B-Klasse folgte. Zwischenzeitlich fristeten die Mattheiser, wie sie im Volksmund genannt werden, selbst dort nur noch ein Mauerblümchendasein. Die Ideen und das Wirken von Pasucha, aber auch das seines ebenfalls im Vorstand engagierten Kumpels Marius Weidert (26) haben dazu beigetragen, dass die DJK mittlerweile wieder zu einer der angesehenen Fußball-Adressen der 110.000-Einwohner-Stadt im Westen von Rheinland-Pfalz gehört.

Die Identifikation mit dem Verein spielt eine zentrale Rolle. In der Corona-Zeit etwa brachten Pasucha, Weidert und mit Christian Adams ein weiterer treuer DJKler das Vereinshaus in Eigenregie auf Vordermann, installierten im Aufenthaltsraum so ein großes, illuminiertes Wappen und strichen die Kabinen neu. Merchandising-Artikel zu kreieren, ist ein weiteres Steckenpferd Pasuchas. Passend zum 100-jährigen Jubiläum, das im Sommer groß gefeiert wird, soll es sogar einen eigenen Katalog geben, der von Trikots bis Tassen alles zu bieten hat.

"Was er macht, ist echt bemerkenswert"

Die enge Verzahnung mit dem Nachwuchsbereich liegt dem Tausendsassa und Taktgeber der DJK sehr am Herzen. Als vor rund drei Jahren der damalige Jugendleiter aufhörte und sich kein anderer für diese Position fand, sprang Pasucha auch hier ein. Was der Schlüssel für eine nachhaltige Talentförderung ist, hat er erkannt: "Wir wollen, dass so viele Trainer wie möglich eine Lizenz erwerben, und übernehmen dafür als Verein auch die Kosten." Wenn es die Zeit zulässt, fungiert er selbst zudem als Torwarttrainer der Junioren.

Zuletzt musste der Vielbeschäftige (so ganz nebenbei ist er zudem Sponsoringbeauftragter) sein Engagement generell etwas herunterschrauben: An der Fachhochschule stand mal wieder eine Prüfungsphase an: "Da habe ich den Jugendtrainern mitgeteilt, dass ich für ein paar Wochen nur in dringenden Fällen zu erreichen bin." Mit gutem Zeitmanagement federe er viel ab, verrät Pasucha. Die Liebe zum Verein und zum Fußball treibe ihn an.

Rückhalt erfährt er von Freundin Dana Loser. Beide sind seit fünfeinhalb Jahren zusammen. "Was er macht, ist schon echt bemerkenswert", sagt sie. "Manchmal ist das alles schon ein bisschen viel. Aber ohne Marc würde einiges im Verein einfach nicht so laufen." Als Ratgeberin agiert sie eher im Hintergrund. Bis vor kurzem war auch sie bei der DJK eingespannt und kümmerte sich um die Trikotwäsche. Aufgrund ihrer Weiterbildung zur Betriebswirtin hat sie damit aber dann aufgehört.

Den Job übernommen hat – wen wundert's – ihr Freund Marc…

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Stolz auf den Tausendsassa: der Vorstand der DJK St. Matthias Trier mit Marc Pascuchas Vater Uwe (r.).

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Ein Mann für alle Fälle: Auch um die Trikotwäsche kümmert sich Marc Pasucha mit Freundin Dana Loser.

Autor*in
Autor/-in: Andreas Arens