Liebesgrüße aus Schönebeck
Ein Fahnenmeer von rund 300 Flaggen begrüßt und begleitet die deutsche Männer-Nationalmannschaft während der UEFA EURO 2024 in Deutschland auf dem Weg zum Home Ground in Herzogenaurach. Der DFB hatte im Vorfeld Amateurvereine aus ganz Deutschland, aber auch Fanklubs, Städte und Gemeinden sowie Klubs aus anderen Sportarten dazu animiert, mit dem Einsenden von Fahnen ihre Unterstützung für das DFB-Team für die Europameisterschaft in Deutschland zu symbolisieren.
An dieser Aktion beteiligte sich auch der Bürger- und Verkehrsverein (BVV) aus Essen-Schönebeck, der eine Stadtteilfahne einsandte, um die Unterstützung für das DFB-Team zu dokumentieren. "Wir drücken den Jungs von Bundestrainer Julian Nagelsmann alle ganz fest die Daumen, dass es mit dem EM-Titel klappt", sagt Martin Stockhausen, der als Beisitzer dem Vorstand des eingetragenen Vereins angehört, im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
Ehrenamtlicher Einsatz und Feste für Stadtteil
Eine solche Fahne, wie sie aktuell den Holzzaun auf dem Campus von DFB-Partner adidas ziert, wird regelmäßig bei Festveranstaltungen aufgehängt, die vom BVV für die insgesamt rund 11.000 Einwohner*innen in Essen-Schönebeck - mitten im Ruhrgebiet - organisiert werden. So werden unter anderem ein großes Kinderfest zum 1. Mai auf der Dorfwiese, ein Reibekuchenessen, ein Bauernmarkt, ein Apfelerntefest im Klostergarten, Kürbisschnitzen zu Halloween oder ein Nikolausmarkt mit der Bergbaukolonie ausgerichtet.
"Es waren vier geile Spiele und wunderbare Erlebnisse."
Dazu kommen Tätigkeiten wie Grünflächenreinigungen, Parkbankpflege oder Blumenkübelbepflanzungen, die ebenfalls von ehrenamtlichen Helfer*innen durchgeführt werden, um den Stadtteil möglichst ansehnlich zu gestalten. Auch besondere Projekte wie derzeit die Einrichtung eines Barfußweges im Klostergarten des "Emmaus Quartier", einer Wohneinrichtung für Senioren mit einem umfangreichen Pflege- und Betreuungsangebot, werden von der 1994 gegründeten Bürgerinitiative immer wieder gestartet.
"Unser Ziel ist es unter anderem, den Bürgerinnen und Bürgern von Essen-Schönebeck ein Angebot von Veranstaltungen zu machen und den Zusammenhalt im Stadtteil zu fördern", sagt Martin "Kessy" Stockhausen, der dem etwa 400 Mitglieder starken Verein seit rund 25 Jahren angehört und gemeinsam mit seinen Mitstreiter*innen die Interessen des Stadtteils sowie seiner zahlreichen Klubs und Initiativen vertritt.
Fahne mit Aufschrift "Ruhrpott" ist immer dabei
Aber nicht nur die Liebe zu ihrer Heimat, sondern auch die Verbundenheit zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft eint zahlreiche Mitglieder des Bürger- und Verkehrsvereins Essen-Schönebeck. So ist nicht nur Martin Stockhausen schon seit vielen Jahren Mitglied im Fanclub Nationalmannschaft, sondern hat kürzlich mit einigen Gleichgesinnten auch eine eigene Gruppe innerhalb des Fanclubs gegründet.
So waren einige Schönebecker, darunter Stockhausen, bei bislang allen vier EM-Spielen der deutschen Mannschaft dabei. Dabei trafen sich die Mitglieder jeweils vor Ort an den Stadien, um dann gemeinsam das DFB-Team anzufeuern. Immer mit dabei war auch eine Deutschland-Fahne mit der markanten Aufschrift "Ruhrpott".
In München gemeinsam mit schottischen Fans gefeiert
"Es waren vier geile Spiele und wunderbare Erlebnisse", schwärmt der 63 Jahre alte Martin Stockhausen, der im Hauptberuf im Bereich Heizung und Sanitär tätig ist und als Fußballfan privat dem heimischen Drittligisten Rot-Weiss Essen bei allen Heimspielen an der Hafenstraße die Daumen drückt. "Am schönsten war es bislang beim Eröffnungsspiel in München. Gemeinsam mit den Schotten zu feiern, war etwas ganz Besonderes."
Sein Ausblick auf das Viertelfinale am Freitag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV) gegen Spanien: "Es wird schwierig. Aber unsere Jungs können es packen."
Ausnahmsweise kann Stockhausen selbst in Stuttgart nicht im Stadion dabei sein. "Eine Karte hätte ich zwar bekommen. Meine Tochter zieht allerdings an diesem Wochenende um, da kann ich sie nicht im Stich lassen", sagt er: "Ich hoffe sehr, dass wir es diesmal auch ohne mich schaffen."