Jessica Freitag: "Ich will ein Vorbild sein"

Jessica Freitag ist Deutschlands "Amateurin des Jahres 2023/2024". Sie ist Spielerin der zweiten Frauenmannschaft des FC Redwitz und der Inklusionsmannschaft "Heiners Traumelf". Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die 26-Jährige über ihre Vorbildfunktion und den Frauenfußball im Amateurfußball.

FUSSBALL.DE: Jessica, du wurdest von unserer Jury und Community zur Amateurin des Jahres gewählt. Am Samstag wirst du gemeinsam mit unserem Amateur des Jahres, Marcel Schollbach, in der Halbzeitpause des Nations-League-Spiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in Düsseldorf geehrt. Wie sehr freust du dich?

Jessica Freitag: Ich bin sehr aufgeregt, freue mich aber schon wahnsinnig auf die Ehrung. Ich bin sehr gespannt, was da alles passiert.

Was bedeutet dir diese Auszeichnung?

"Ich wünsche mir, dass sich in den Vereinen noch mehr Menschen für den Frauenfußball begeistern"

Freitag: Ich bin sehr glücklich über den Titel als Amateurin des Jahres . Es ist eine tolle Wertschätzung. Ich hoffe, dass ich dadurch auch ein Vorbild für andere Frauen im Fußball sein kann. Sie vielleicht sogar motivieren kann, selbst mit dem Fußballspielen anzufangen oder weiterhin aktiv zu bleiben.

Hast du selbst Vorbilder im Frauenfußball?

Freitag: Nicht direkt. In meinem Team hat mal eine Laura gespielt, die über 50 Tore geschossen hat. Sie könnte ich als Vorbild bezeichnen. Ansonsten finde ich alle Frauen im Fußball inspirierend.

Du bist Kapitänin der zweiten Mannschaft des 1. FC Redwitz. Aktuell habt ihr jedoch nicht genug Spielerinnen. Was glaubst du, woran liegt das?

Freitag: Leider haben einige Spielerinnen unsere Mannschaft verlassen oder sind verletzt, andere wurden schwanger. Das sind Probleme, die jede Frauenmannschaft leider hat. Aber wir hoffen vor allem in der nächsten Saison darauf, dass unsere Nachwuchsspielerinnen aufrücken.

Hattest du schon mal das Gefühl, dass du es schwerer im Fußball hast, weil du eine Frau bist?

Freitag: Nein, überhaupt nicht. Gerade bei Heiners Traumelf, in der wir in gemischten Teams spielen, haben wir eine sehr gute Gemeinschaft. Da ist jeder für jeden da. Das finde ich toll.

Was wünschst du dir für den Frauenfußball?

Freitag: Ich wünsche mir, dass sich in den Vereinen noch mehr Menschen für den Frauenfußball begeistern und sich auch im Ehrenamt mehr engagieren. Dafür braucht es aber auch einen Boom im Frauenfußball.

Autor*in
Autor/-in: Selin Yildiz