Janik Broschs "unvergessliches Erlebnis"

FUSSBALL.DE, das Amateurportal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), und das Fachmagazin kicker verleihen jährlich in Kooperation mit Volkswagen die Torjägerkanone für alle. Ausgezeichnet wurden die besten Torjäger*innen der Saison 2023/2024 bis zur 11. Liga bei den Männern und bis zur 7. Liga bei den Frauen diesmal am Rande des Länderspiel-Klassikers zwischen Deutschland und den Niederlanden (1:0).

Mit dabei war auch Janik Brosch, der mit seinen 119 Treffern in der zurückliegenden Spielzeit in der Kreisliga C für Eintracht Lemgo Deutschlands treffsicherster Torjäger war und damit auch einen neuen Rekord aufstellte. Im FUSSBALL.DE -Interview spricht der 32 Jahre alte Vollblutstürmer, der auch Gründer und Trainer seines Klubs ist, über die besondere Ehrung in der Münchner Allianz Arena.

FUSSBALL.DE: Sie wurden von einigen Teamkollegen zum Länderspiel nach München begleitet. Wie verlief die Anreise, Herr Brosch?

Janik Brosch: Wir sind nach unserem Meisterschaftsspiel beim TuS Ahmsen II in den Bulli gestiegen und schon am Sonntagabend in München angekommen. Während der Fahrt hatten wir jede Menge Spaß. Am nächsten Tag wurde im Brauhaus etwas gegessen und weiter gefeiert. Am Nachmittag musste ich meine kleine "Reisegruppe" jedoch verlassen, wurde zum Stadion gefahren. Dort hatten alle Gewinner*innen der Torjägerkanonen eine eigene Stadionführung bekommen.

"Es fühlt sich großartig an. Für uns Amateurspieler ist das eine schöne Auszeichnung"

Vor dem Spiel und in der Halbzeit wurden Sie mit der Torjägerkanone für alle ausgezeichnet. Einen besseren Rahmen konnte es doch gar nicht geben, oder?

Brosch: Zunächst wurden uns die Torjägerkanonen in der Media Lounge der Allianz Arena von Nationalspielerin Giulia Gwinn und Bundesliga-Rekordjoker Nils Petersen übergeben. Außerdem haben wir Trikots mit unserer persönlichen Torezahl als Rückennummer bekommen. Von dort wurden wir in den VIP-Bereich gebracht, um uns das Spiel anzuschauen. In der Halbzeit ging es runter auf den Platz. Dort wurden wir vor ausverkauftem Haus noch einmal geehrt. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Direktor Rudi Völler waren dabei, um uns zu beglückwünschen. Ich habe versucht, alles aufzusaugen. Es war ein absolutes Highlight und ein unvergessliches Erlebnis.

Wie fühlt es sich an, zu den erfolgreichsten Torjäger*innen in ganz Deutschland zu gehören und eine solche Wertschätzung zu bekommen?

Brosch: Es fühlt sich großartig an. Für uns Amateurspieler ist das eine schöne Auszeichnung und für die unterklassigen Mannschaften ein toller Ansporn und Motivation. Generell ist die Einführung der Torjägerkanone für alle eine richtig coole Sache. Dann auch noch selbst dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes.

Wie haben Ihre Begleiter reagiert?

Brosch: Meine Mannschaftskollegen hatten Tribünenplätze im Unterrang. Wir hatten während der Partie ständigen Blickkontakt. Ich habe die Torjägerkanone bei der Ehrung in ihre Richtung gezeigt, was bei den Jungs gut ankam. Sie haben schließlich auch einen wesentlichen Anteil am Gewinn der Trophäe.

In welcher Form haben Sie sich bei Ihren Kollegen bedankt?

Brosch: Jeder Stürmer weiß, dass er ohne meine Mitspieler niemals erfolgreich sein kann. Daher werde ich mich auch noch einmal bei der gesamten Mannschaft erkenntlich zeigen und noch einige Runden Bier springen lassen.

Mit welchen der weiteren Gewinner*innen haben Sie sich besonders gut verstanden?

Brosch: Eigentlich mit allen. Das war wirklich eine tolle Gruppe. Mit Maik Lukowicz vom SV Werder Bremen II und Felix Schulz von Rotation Dresden, die direkt neben mir saßen, habe ich auf der Tribüne gefachsimpelt.

Wie hat Ihnen der Klassiker sportlich gefallen?

Brosch: Die deutsche Mannschaft hat gut gepresst und einen völlig verdienten Sieg eingefahren. Von den Niederländern, die über die gesamte Spielzeit nur zweimal wirklich gefährlich wurden, hätte ich schon ein wenig mehr erwartet.

Welche Eindrücke haben Sie sonst noch mitgenommen?

Brosch: Nils Petersen, der in der Bundesliga nach seinen Einwechslungen eine brutale Quote hatte, begleitete uns während des gesamten Abends. Ich konnte mich deshalb auch etwas länger mit ihm unterhalten. Er ist echt ein super Typ, total authentisch und bodenständig. Im VIP-Raum hatte ich auch die Gelegenheit, Fotos mit Jamal Musiala, Jogi Löw und Jens Lehmann zu machen. Solche bedeutenden Fußballgrößen treffe ich ja nicht ganz so oft. (lacht)

Beim 5:3-Auswärtssieg in Ahmsen hatten Sie vor der Abreise noch einen Viererpack geschnürt und kommen aktuell auf 19 Treffer. Es fehlen also noch 100 Tore bis zu Ihrer Bestmarke. Wieviel Buden trauen Sie sich in der Kreisliga B noch zu?

Brosch: Ich habe mir keine genaue Trefferanzahl vorgenommen. Ich werde versuchen, so nah wie möglich an meine Bestmarke heranzukommen. Das ist eine Liga höher natürlich deutlich schwieriger. Ich merke auch, dass sich die Gegnerspieler mittlerweile besser auf mich einstellen. Dadurch machen sie mir als Stürmer schon das Leben schwer. Unter dem Strich zählt aber, dass wir als Team erfolgreich sind. Da sieht es nach acht Siegen aus den ersten acht Partien ja nicht so schlecht aus.

Wo wird die Trophäe bei Ihnen zu Hause aufgestellt?

Brosch: Die Torjägerkanone wird sich auf meinem Wohnzimmerregal schon gut machen.

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Brosch: "Jeder Stürmer weiß, dass er ohne meine Mitspieler niemals erfolgreich sein kann."

Autor*in
Autor/-in: Peter Haidinger/MSPW

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