Hessenpokal: Außenseiter Friedberg ärgert OFC
Türk Gücü Friedberg hat die erste DFB-Pokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte nur knapp verpasst. Der Vizemeister der Hessenliga musste sich am Finaltag der Amateure dem Traditionsklub Kickers Offenbach im Endspiel um den hessischen Verbandspokal 2:3 (1:1) geschlagen geben. Der OFC, selbst DFB-Pokalsieger von 1970, konnte bereits sein 13. von insgesamt 14 Endspielen im Hessenpokal erfolgreich gestalten und darf damit am bundesweiten Pokalwettbewerb teilnehmen. Es ist für die Kickers ein versöhnlicher Abschluss nach einer enttäuschenden Saison in der Regionalliga Südwest (11. Platz).
Dabei hatte Noah Michel (4.) die Friedberger vor 8472 Zuschauer*innen in der Frankfurter PSD Bank Arena zunächst mit seinem Führungstreffer sogar auf seine Sensation hoffen lassen. Alexander Sorge (45.+1) gelang aber noch vor der Pause der Ausgleich für den Favoriten. Nachdem Keanu Staude (63.) das Spiel drehen konnte, schien der frühere Bundesligist auf Kurs. Toni Reljic (69.) stellte für Türk Gücü zwischenzeitlich auf 2:2, Jayson Breitenbach (73.) ließ die Offenbacher aber nur wenig später doch noch jubeln.
"Es ist natürlich ärgerlich, dass wir verloren haben", meinte Friedbergs Trainer Enis Dzihic. "Wir wollten es Offenbach so lange wie möglich schwermachen, das ist uns gelungen. Wir bekommen zwei Gegentore nach Standardsituationen - das darf nicht passieren. Dennoch haben wir gut verteidigt. Ich bin stolz auf das, was die Mannschaft geleistet hat."
Sabrina Wittmann führt Ingolstadt zum ersten Titel
Der FC Ingolstadt 04 aus der 3. Liga gewann bei seiner dritten Finalteilnahme erstmals den bayerischen Verbandspokal . Im Endspiel setzte sich das Team von Trainerin Sabrina Wittmann in der Würzburger AKON Arena vor 4131 Besucher*innen gegen Regionalliga Bayern-Meister FC Würzburger Kickers 2:1 (1:1) durch.
Dabei hatte Saliou Sané (24.) für die Hausherren nach einem Eckball am kurzen Pfosten zur Führung eingeköpft. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang jedoch den "Schanzern" der Ausgleich. Sebastian Grönning (45.) drückte den Ball zum 1:1-Halbzeitstand über die Linie. Ryan Malone (83.) drehte das Spiel mit einem Kopfball nach einer Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld schließlich komplett.
"Wir haben mit unserem ersten Pokalsieg Geschichte geschrieben", sagte Sabrina Wittmann, die in Bayern als erste Trainerin Pokalsiegerin bei den Männern wurde. "Wir haben schlecht angefangen, uns dann aber in die Partie gekämpft", so Wittmann weiter. Für den DFB-Pokal waren beide Teams schon vor dem Finale qualifiziert, weil die Kickers das Ticket bereits durch den Gewinn der "Bayerischen Amateur-Meisterschaft" gelöst hatten.
Bielefeld jubelt im Ostwestfalen-Derby gegen Verl
Arminia Bielefeld ist bei der Anzahl der Erfolge im Westfalenpokal am SC Verl vorbeigezogen. Das Team von Trainer Mitch Kniat, der von Februar 2022 und Juni 2023 selbst beim Sportclub an der Seitenlinie stand, entschied am Finaltag der Amateure das direkte Duell der beiden Drittligisten 3:1 (2:1) für sich. Maßgeblichen Anteil am vierten Titel der Vereinsgeschichte hatte Louis Oppie (4./19.), der zwei Tore für die Arminia beisteuern konnte. Der Verler Anschlusstreffer ging auf das Konto von Tobias Knost (37.).
Die Schlussphase vor 24.062 Fans auf der Bielefelder "Alm" musste der Sportclub mit zwei Spielern weniger bestreiten. Zunächst handelte sich Torge Paetow wegen einer Notbremse die Rote Karte ein (62.). Kurz darauf kassierte Niclas Nadj wegen groben Foulspiels ebenfalls "Rot" (74.). Marius Wörl (81.) nutzte die Überzahl zum entscheidenden Treffer zum 3:1-Endstand und machte damit den Einzug in den DFB-Pokal perfekt.
Vor 27.159 Fans: Dresden siegt in der Verlängerung
In einem weiteren Duell zweier Drittligisten setzte sich Dynamo Dresden im Sachsenpokal -Finale gegen FC Erzgebirge Aue 2:0 (0:0) nach Verlängerung durch. Durch den vierten Tabellenplatz der Dresdner in der Meisterschaft hatte allerdings auch Aue schon vor dem Duell am Finaltag der Amateure den Platz im DFB-Pokal sicher.
Vor 27.159 Besucher*innen im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion hatte zunächst SGD-Angreifer Stefan Kutschke, dessen Vertragsverlängerung vor dem Spiel bekanntgegeben wurde, die besten Chancen zur Führung. Der 35-Jährige scheiterte erst freistehend an Aues Torhüter Martin Männel, und vergab anschließend noch zwei Kopfbälle aus aussichtsreicher Position. Im zweiten Durchgang schoss Aues Maximilian Thiel einen Freistoß aus halbrechter Position an den Pfosten, so dass die Entscheidung in die Verlängerung vertagt wurde.
Dort war es dann der eingewechselte Panagiotis Vlachodimos (110./116.), der in seinem letzten Spiel für Dynamo Dresden den vierten Pokalsieg des Traditionsvereins nach 2003, 2007 und 2009 perfekt machte. "Nach unserer verkorksten Rückrunde in der 3. Liga war es ein versöhnlicher Abschluss vor unseren Fans", sagt Dynamo-Kapitän Kutschke. "Ich freue mich für die Jungs, dass wir uns noch einmal belohnen konnten."