Elfmeterkrimi: Würzburg scheitert dramatisch
Schon wieder diese Elfmeter! Genau wie vor fünf Jahren musste sich der FC Würzburger Kickers, der aktuell in der Regionalliga Bayern an den Start geht, dem Bundesligisten TSG Hoffenheim in der ersten Runde des DFB-Pokals erneut erst im Elfmeterschießen geschlagen geben. Hieß es damals 4:5, behielt der Favorit diesmal 5:3 (2:2, 1:1, 1:1) die Oberhand. Alle fünf TSG-Schützen verwandelten. Auf der Gegenseite scheiterte Kickers-Kapitän Dominik Meisel an Hoffenheims Torhüter Luca Philipp, der im Pokalwettbewerb Nationaltorwart Oliver Baumann vertreten darf.
Zuvor hatte das Team des neuen Würzburger Trainers Markus Zschiesche, das sich als Bayerischer Amateurmeister für den DFB-Pokal qualifiziert hatte, vor 9511 Zuschauer*innen gleich mehrfach an der Pokalsensation geschnuppert. Zweimal führten die Unterfranken, zweimal mussten sie in einer packenden Partie den Ausgleich hinnehmen.
Während der regulären Spielzeit kamen beide Tore sehr kurios zustande. Erst nutzte Enes Küc (11.) einen kapitalen Schnitzer von Luca Philipp, dem der Ball unter dem Fuß durchrutschte, zur 1:0-Führung des Viertligisten. Nur wenige Minuten später unterlief Würzburgs Abwehrspieler Ebrahim Farahnak (18.) ein unglückliches Eigentor. Sein Mitspieler Fabrice Montcheu hatte zuvor einen Schuss des Hoffenheimers Alexander Prass in Richtung von Farahnak abgefälscht, dessen Klärungsversuch missglückte.
Insgesamt konnte der Bundesligist die Unterfranken während der regulären Spielzeit kaum einmal ernsthaft in Verlegenheit bringen. In der zweiten Halbzeit hatten die Kickers sogar die besseren Tormöglichkeiten - vor allem durch Benyas Solomon Junge-Abiol, der den Ball aus etwa zwei Metern über die Latte setzte.
In der Verlängerung brachte Moritz Hannemann (100.) den Dallenberg mit seinem erneuten Führungstreffer zum Beben und ließ die Fans endgültig von der Sensation träumen. In der zweiten Hälfte der Verlängerung konterte jedoch die TSG Hoffenheim durch Marius Bülter (107.), nachdem der eingewechselte U 17-Weltmeister Max Moerstedt per Kopf vorgelegt hatte. In den Schlussminuten war der Bundesligist dem Sieg dann näher, konnte sich dann aber dank seiner Nervenstärke im Elfmeterschießen durchsetzen.
Raus mit Applaus: HFC schrammt an Sensation vorbei
Der Hallesche FC, der nach dem Abstieg aus der 3. Liga jetzt der Regionalliga Nordost angehört, schrammte in der zweiten Runde des DFB-Pokals ebenfalls nur knapp an einer großen Überraschung vorbei. Der Viertligist unterlag dem Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli erst nach Verlängerung 2:3 (2:2, 1:0).
Vor 14.000 Fans ließ vor allem der 24 Jahre alte Angreifer Cyrill Akono den Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt auf den Einzug in die zweite Runde hoffen. Der gebürtige Münsteraner, der erst vor Saisonbeginn vom Mitabsteiger VfB Lübeck zum HFC gewechselt war, erzielte zunächst nach einem Fehler von St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj das frühe 1:0 (11.). Nachdem Johannes Eggestein (48.) kurz nach der Pause der Ausgleich für die Gäste aus Hamburg gelungen war, bereitete der frühere deutsche U 19-Nationalspieler Akono die erneute Führung der Hausherren durch Marius Hauptmann (62.) mustergültig vor.
In der Nachspielzeit warf der Favorit alles nach vorne - und wurde mit dem späten Ausgleich belohnt. Zunächst verhinderte HFC-Torhüter Sven Müller noch mit einer Glanzparade gegen den eingewechselten Elias Saad noch das 2:2. Nur wenige Sekunden später stach jedoch mit Adam Dźwigała (90.+4) ein weiterer Joker und rettete sein Team in die Verlängerung. Dort sorgte der ebenfalls eingewechselte Lars Ritzka (110.) für die Entscheidung.
Für den Halleschen FC war bei seiner insgesamt 13. Teilnahme am DFB-Pokal bereits zum zehnten Mal in der ersten Runde Endstation. Nur selten war es jedoch so eng wie diesmal. Am Ende der regulären Spielzeit fehlten gerade einmal zwei Minuten zum Weiterkommen.