Bock: Mit Phönix Lübeck gegen Herzensklub BVB
Der 1. FC Phönix Lübeck aus der Regionalliga Nord hat Bock - auf und für die Saison. Mit diesem Wortspiel hatten die "Adlerträger", die in der ersten Runde des DFB-Pokals am Samstag (ab 18 Uhr, live bei Sky) im Hamburger Volksparkstadion auf den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund treffen werden, während der Sommerpause gleich drei Vertragsverlängerungen bekanntgegeben: Von Mittelfeldspieler Johann Berger, Torhüter Carl Leonhard - und von Namensgeber Corvin Bock.
"Unser Pressesprecher Fredrik Trumpler hatte die Idee, zu dritt in einem Video zu verkünden, dass wir bleiben", so der im nahen Bad Segeberg geborene Bock im Gespräch mit FUSSBALL.DE . "Da sich meine Mitspieler hin und wieder einen Spruch mit meinem Nachnamen ausdenken, ist uns das mit dem Wortspiel schnell eingefallen."
Video zur Vertragsverlängerung im Meer gedreht
Für die Handlung im Video "war zunächst geplant, dass ich hinter einem Sofa auftauche, auf dem Johann und Carl sitzen. Eigentlich aus Spaß hatte ich dann spontan gesagt, dass wir für das Video ja auch ins Meer gehen könnten." Gesagt, getan. Während Johann Berger - in der Brandung der Ostsee stehend - in dem Clip seine Vertragsverlängerung verkündet und sagt, dass er Bock "für die neue Saison" hat, wirft Torhüter Carl Leonhard ein, dass es doch "auf die Saison" heißen müsste. In dem Moment, in dem der Mittelfeldspieler bekräftigt, dass er sich nicht versprochen hat, taucht Corvin Bock im Trikot mit seiner Rückennummer "27" aus dem Wasser auf. "Ich musste nur für wenige Sekunden die Luft anhalten", sagt der 25-Jährige. "Wir haben die Szene vier-, fünfmal gedreht, bis wir zufrieden waren. Zum Ende hin war es aber schon ein wenig kalt", lacht der Rechtsverteidiger.
"Als Fan gegen Borussia Dortmund zu spielen, und das auch noch in der HSV-Heimat - besser geht es nicht"
Die Gründe für seine Vertragsverlängerung beim 1. FC Phönix liegen für Corvin Bock auf der Hand: "Unsere abgelaufene Saison war mit Platz drei in der Regionalliga Nord und dem Sieg im Verbandspokal von Schleswig-Holstein bereits sehr erfolgreich. Den Weg will ich mit dem Verein weitergehen. Wir können hier etwas entwickeln. Ich sehe noch viel Potenzial."
"Das i-Tüpfelchen" ist dabei der Gegner in der Erstrundenpartie im DFB-Pokal: Borussia Dortmund. "Ich konnte es im ersten Moment nicht so richtig begreifen", so der bekennende BVB-Fan über den ersten Moment nach der Auslosung, die Fans und Spieler beim Public Viewing in einer Lübecker Bar verfolgt hatten. "Die Freude ist bei allen groß. Es war nicht einfach, alle Ticketwünsche durchzulesen. Mein Postfach bei Instagram war voll. Die Familie und Freunde werden aber natürlich da sein."
Volksparkstadion als große Bühne
Da der "Buniamshof", die Spielstätte des 1. FC Phönix Lübeck in der Regionalliga Nord, nur über eine Kapazität von maximal 2500 Zuschauer*innen verfügt, suchte der Verein nach einer Alternative. Und wurde im Volksparkstadion des Hamburger SV fündig - dem Jugendverein von Corvin Bock.
"Als Fan gegen Borussia Dortmund zu spielen, und das auch noch in der HSV-Heimat - besser geht es nicht", so der gelernte "Zehner", der im Nachwuchsbereich drei Jahre lang das Trikot der Hamburger getragen hatte. "Ich habe damals im Internat gewohnt und bin bei jeder Gelegenheit zu den Heimspielen gegangen. Als Fußballer habe ich vor allem im technischen Bereich viel gelernt. Christian Titz, der jetzt als Cheftrainer beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg tätig ist, hatte mit uns Spielern sehr viel individuell gearbeitet."
Sollte sich gegen Borussia Dortmund die Möglichkeit zum Trikottausch ergeben, wird sich Corvin Bocks größter Wunsch nicht erfüllen. Denn der Ur-Dortmunder Marco Reus, sein erklärter Lieblingsspieler, wird nicht mehr dabei sein, nachdem sein Vertrag ausgelaufen ist. Einen "Ersatz" hat Bock aber auch schon im Blick: "Wenn er gegen uns spielt, würde ich versuchen, das Trikot von Karim Adeyemi zu bekommen."
Geschenke sollen aber nur nach dem Schlusspfiff verteilt werden. "Es wäre wichtig, die ersten 15, 20 Minuten ohne Gegentor zu überstehen. Wir müssen kompakt stehen, dürfen dabei aber nicht zu ängstlich sein", gibt Corvin Bock die Marschrichtung vor. Als Rechtsverteidiger, der seine "Stärken in der Offensive" sieht und sich "viel mit nach vorne einschaltet", will er seinen Beitrag zu einem mutigen Auftritt des 1. FC Phönix Lübeck leisten. "Wir haben nichts zu verlieren."