Außenseiter Aalen ärgert Schalke 04

Der VfR Aalen, der nach dem Abstieg aus der Regionalliga Südwest jetzt in der Oberliga Baden-Württemberg an den Start geht, zeigte in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den drei Liga höher spielenden FC Schalke 04 aus der 2. Bundesliga eine starke Leistung. Beim 0:2 (0:1) vor 10.805 Zuschauer*innen ließ der Fünftligist und Verbandspokalsieger von Württemberg fast über die gesamte Spielzeit nur wenige klare Torchancen der "Königsblauen" zu und hielt die Partie bis in die Schlussphase offen.

Hinzu kam noch Pech, denn wie die TV-Bilder später klar zeigten, erzielte S04-Kapitän Kenan Karaman (31.) den Führungstreffer per Kopfball nach einem Freistoß von Tobias Mohr aus einer Abseitsposition. Das Schiedsrichtergespann um den zweimaligen Weltschiedsrichter Dr. Felix Brych (München), der sein Pflichtspiel-Comeback nach überstandenem Kreuzbandriss gab, erkannte das Tor jedoch an. Eine Unterstützung durch den VAR gibt es in der ersten Pokalrunde wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Stadien nicht.

Über die gesamte Spielzeit tat sich die Mannschaft von Schalke-Trainer Karel Geraerts schwer. Erst ein verunglückter Rückpass des eingewechselten Aaleners Mussa Fofanah leitete den entscheidenden zweiten Treffer durch Tobias Mohr (68.) ein.

In der Schlussphase kam beim VfR auch noch Matino Schlotterbeck, Cousin von Nationalspieler Nico (Borussia Dortmund) und Bundesligaprofi Keven Schlotterbeck (FC Augsburg), als Einwechselspieler zum Zug. "Für diese besonderen Partien spielt man doch seit Kindheitstagen Fußball", so Matino Schlotterbeck mit Interview mit FUSSBALL.DE . "Das Duell mit einem so traditionsreichen Klub wie Schalke 04 war mein erstes großes Spiel und der bisherige Höhepunkt in meiner Fußballerkarriere."

Kurios: Fast auf den Tag genau vor 14 Jahren war der FC Schalke 04 am 16. August 2010 schon einmal in der ersten Pokalrunde beim damaligen Drittligisten VfR Aalen zu Gast. Die Gelsenkirchener siegten 2:1 - und wurden am Saisonende DFB-Pokalsieger.

Latte verhindert Greifswalder Ausgleich

Der Greifswalder FC hat eine Überraschung in der ersten Runde des DFB-Pokals nur ganz knapp verpasst. Der aktuelle Vizemeister der Regionalliga Nordost hatte vor 4.990 Besucher*innen 0:1 (0:0) gegen Bundesligist 1. FC Union Berlin das Nachsehen. Die Defensive des Verbandspokalsiegers von Mecklenburg-Vorpommern konnte nur vom erst kurz zuvor eingewechselten Berliner Yorbe Vertessen (67.) überwunden werden.

Dabei hatte der GFC, Jugendklub von Ex-Nationalspieler und Weltmeister Toni Kroos, gut in die Begegnung gefunden. Routinier Soufian Benyamina (34) - wie sein älterer Bruder Karim (42) einst selbst für die "Eisernen" am Ball - und Johannes Manske verpassten bereits in der Anfangsphase gute Gelegenheiten. Mitte des ersten Durchgangs verhinderte Union-Torhüter Frederik Rönnow gegen Mike Eglseder einen Berliner Rückstand. Aber auch bei einem Versuch der Gäste durch Laszlo Benes fehlte nicht viel. Somit ging es torlos in die Pause.

Auch im zweiten Durchgang hatte der 1. FC Union Berlin zwar mehr Spielkontrolle, gegen die Defensive des Greifswalder FC fand der Favorit aber nur selten eine Lücke. Dass sollte sich mit der Einwechslung von Yorbe Vertessen ändern. Nur wenige Augenblicke später leitete der Belgier einen Angriff mit einem Doppelpass mit Benedict Hollerbach selbst ein. Im Strafraum ließ Vertessen (67.) noch einen Gegenspieler stehen und Greifswald-Torhüter Jakub Jakubov keine Abwehrchance.

Auch auf Seiten der von Lars Fuchs trainierten Gastgeber hätte mit Lukas Griebsch fast ein Einwechselspieler getroffen. Seine Direktabnahme ging aber knapp am Tor vorbei. Weil Benyamina in der Schlussphase mit einem wuchtigen Schuss nur die Latte traf, blieb es beim knappen Erfolg der Berliner.

Villingen scheitert auch im zwölften Versuch

Für den FC 08 Villingen war auch bei der zwölften Teilnahme der Vereinsgeschichte an der ersten Runde des DFB-Pokals - wie bislang immer - erneut Endstation. Der Titelträger des Verbandspokals von Südbaden musste sich vor 6800 Zuschauer*innen dem Bundesligisten und UEFA Conference League-Teilnehmer 1. FC Heideheim 0:4 (0:1) geschlagen geben.

Dabei machte das Team von Trainer und Sportdirektor Mario Klotz dem Favoriten aber lange das Leben schwer. Der Aufsteiger in die Regionalliga Südwest agierte immer wieder mutig im Spielaufbau, in der Offensive fehlte den Gastgebern aber hin und wieder die Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite taten sich auch die von Frank Schmidt trainierten Heidenheimer schwer, zu klaren Chancen zu kommen.

Erst kurz vor der Pause geriet der FC 08 Villingen in Rückstand. Nach einem Eckball der Gastgeber leitete Léo Scienza einen Heidenheimer Konter ein. Paul Wanner scheiterte zunächst an Torhüter Andrea Hoxha. Der Nachschuss von Marvin Pieringer wurde ebenfalls noch kurz vor der Linie geblockt, letztlich drückte aber Maximilian Breunig (43.) den Ball zur Halbzeit-Führung für den Bundesligisten über die Linie.

Nur kurz nach Wiederbeginn stellte der 1. FC Heidenheim die Weichen endgültig aufs Weiterkommen. Zunächst vollendete Breunig (48.) eine Hereingabe von Scienza. Dann traf Paul Wanner (52.) im Anschluss an einen Doppelpass mit Adrian Beck. Den Schlusspunkt setzte erneut Breunig (54.) mit seinem dritten Treffer der Begegnung.

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Autor/-in: MSPW