3 Fragen an … Ralph Hasenhüttl

Das dritte Treffen der DFB Club-Berater*innen in der Volkswagen Arena war für Ralph Hasenhüttl ein Heimspiel. Der Trainer des VfL Wolfsburg gab Einblicke in seine Anfänge im Fußball und erläuterte, warum das Projekt Club-Berater*innen aus seiner Sicht so wichtig ist.

FUSSBALL.DE: Ralph, du bist 1967 in Graz geboren und in Österreich aufgewachsen. Wie hast du den Fußball zu dieser Zeit erlebt?

Ralph Hasenhüttl:  Amateurfußball hatte in Österreich schon damals einen hohen Stellenwert. Ich bin über einen kleinen Verein zum Fußball gekommen und habe es auch später als Profi immer sehr genossen, zum Amateurfußball zu gehen. Für mich war das damals immer wie eine Auszeit.

Es wird häufig kritisiert, dass sich die Profis heute immer weiter von der Basis entfernen. Gibt es aus Deiner Sicht Möglichkeiten, wie sich Trainer und Spieler für die Menschen im Amateurfußball grundsätzlich engagieren können?

"Gebt dem Fußball das, was er euch gibt: Freude und Leidenschaft"

Hasenhüttl:  Als Profi ist es schwerer geworden, den Kontakt zu den Fans zu halten. Ein freies Bewegen in der Öffentlichkeit ist nicht mehr immer problemlos möglich. Bei einem Besuch auf einem Amateurplatz wird man sehr oft nach Selfies gefragt. Das muss man mögen. Je höher man spielt, desto mehr bewegt man sich in seiner eigenen Blase. Da verspüre ich manchmal schon eine gewisse Distanz, die es zu überbrücken gilt.

Wie wichtig ist es für dich, dass der Amateurfußball weiter gestärkt wird und wie kann das Projekt Club-Berater*innen dabei helfen?

Hasenhüttl:  Es ist eine spannende Idee und ich halte das Projekt für sehr hilfreich für Vereine. Fachkompetenz ist entscheidend für Erfolg und einen reibungslosen Ablauf von Prozessen. Dabei ist es wichtig, Externe zu haben, die helfen können. Wenn die Vereine dieses Wissen richtig einsetzen, ist es ein Pfund für sie. Meine Botschaft an alle Club-Berater*innen lautet daher: Respect the Game! Gebt dem Fußball das, was er euch gibt, Freude und Leidenschaft.

Autor*in
Autor/-in: VW